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■ DaumenkinoMad Dog

Ein Angebot, das man absolut nicht ablehnen kann. Robert de Niro (Ach! Schwärm, schwärm!) ist zunächst ein Mann, der weder küssen will noch kann. Der sprödeste Polizeifotograf Chicagos schnarcht sich an der Seite eines irischen Draufgängers (David Caruso) durch sein Leben, von Leiche zu Leiche, Baseballspiel zu Baseballspiel, und morgens bringt er seinen Nachbarn die Zeitung von unten mit. Plötzlich gleicht de Niro Jack Lemmon: „Wenn ich jemals einen intelligenten Gedanken hätte, würde er an Einsamkeit eingehen“, schnurzt er vor sich hin.

Wenn er morgens allein in seinem Appartment hockt, sieht er schemenhaft immer das gleiche Liebespaar am gegenüberliegenden Fenster. Auf die Frage „Sind Sie verheiratet?“ hüstelt er bescheiden: „Ich persönlich nicht.“ Dann kommt aber auch seine Stunde als Accidental Hero:

Bei einem Ladendiebstahl mit vorgehaltener Waffe bezirzt er, fast versehentlich, den Latino mit der Waffe so, daß der sein Opfer ziehen läßt. Dieses Opfer ist Frank (Bill „Schildkrötengesicht“ Murray), eine Mafia-Connection, der nun Mad Dogs Träume wahrmachen will. Er schickt ihm die Schwester eines Schuldners ins Haus (Uma Thurman mit den pale blue eyes); und eine Woche soll sie mit ihm verbringen. Na prima. Den beiden solchermaßen Beglückten ist denkbar unromantisch zumut, aber weil Franks Gorilla überall lauert, spielen sie das Liebespaar, das sie dann, nolens volens, auch werden. Die Schemen im Fenster gegenüber sind verschwunden, Love is here to stay, und so urst ulkig ist es im Kino schon lange nicht mehr zugegangen.

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