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Fonds für Bluter?

■ Pharmaindustrie zur Mithilfe bereit

Bonn (taz) – Einen nationalen Hilfsfonds in Form einer Stiftung will die SPD für Opfer von HIV- verseuchten Blutplasmapräparaten einrichten. Nach der parlamentarischen Sommerpause soll ein entsprechender Antrag in den Bundestag eingebracht werden. Nach dem Vorbild der Contergan- Stiftung sollen Betroffenen aus dem Fonds eine monatliche Rente von mindestens 500 und höchstens 2.000 Mark erhalten. Nach Angaben von Horst Schmidbauer, stellvertretender gesundheitspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, signalisierte die Pharmaindustrie auch bereits ihre Bereitschaft, den Fonds finanziell zu unterstützen.

Der Antrag der SPD sieht auch eine Änderung des Arzneimittelgesetzes und einen Importstopp für Blut und Blutprodukte vor. Durch eine Verschärfung der bisher laxen Herstellungs- und Prüfungsvorschriften für Blutprodukte sowie durch eine nationale Blutversorgung könne die Aids- Gefahr reduziert werden.

Als „größten Arzneimittelskandal der Nachkriegszeit“ bezeichnete Schmidbauer die Infizierung durch HIV-verseuchte Blutprodukte. Rund 400 Menschen starben bereits an den Folgen der Infizierung. Opfer seien zum einen etwa 2.000 sogenannte Bluter, die aufgrund ihrer Blutgerinnungsschwäche auf Präparate angewiesen sind, die aus Blutplasma hergestellt werden. Infiziert wurden aber auch Patienten, die nach Operation, Unfall oder Geburt Blutprodukte erhielten. Sie wissen oft nichts von ihrer Infizierung. Myriam Schönecker

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