: Das unnötige Luftloch
■ Herthas Libero Rohde schoß zum Zweitliga-Auftakt das Tor des Jahres
Berlin (taz/dpa) – Seit der Einführung der Rückpaßregel, behauptet Johan Cruyff, fielen vor allem in Italien mehr Tore, weil sich die technische Unfähigkeit der Abwehrspieler fatal auswirke, wenn sie den Ball nicht mehr zum Torhüter spielen können. Voller Panik verlören sie unter Druck den Ball an den Gegner oder brächten vor lauter Hilflosigkeit ihren Keeper in Teufels Küche.
Ein wunderschönes Paradebeispiel für diese These lieferte Hertha BSC beim 1:1 in Jena. Um gar nicht erst in Schwierigkeiten zu kommen, spielte Frank Rohde den Ball wenige Minuten vor Schluß „unnötig“, wie Trainer Sebert befand, zu Torwart Walter Junghans. Der, völlig unbedrängt, wollte ihn mit Macht in die Ferne schießen, säbelte aber in geradezu gesundheitsschädlicher Manier an der Lederkugel vorbei und diese trullerte zum Ausgleich über die Torlinie. „Man kann eben auch Tore machen, ohne sie vorzubereiten“, freute sich Jenas Coach Uwe Erkenbrecher.
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