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Mutter begrub Kind bei lebendigem Leibe

■ Kindstötungen häufen sich

Eine 29jährige Mutter aus Pankow soll ihre erst 20 Stunden alte Tochter lebendig vergraben haben. Wegen Totschlags muß sich die Gärtnerin am heutigen Dienstag vor dem Landgericht Berlin verantworten. Ohne ein Motiv zu nennen, hatte sie vor der Polizei gestanden, den Säugling im Oktober vorigen Jahres im Hinterhof ihres Wohnhauses unter die Erde gebracht zu haben. Die Mutter eines neunjährigen Jungen soll das tote Baby wieder ausgegraben und zur Polizei gebracht haben.

Derartige Gewalttaten gegenüber Säuglingen und Kleinkindern haben sich in den letzten beiden Jahren gehäuft. Im sogenannten „Marzahner Baby-Mord-Prozeß“ war im Mai vorigen Jahres eine 22jährige Mutter zu zehn Jahren Haft wegen Totschlags verurteilt worden. Nach Erkenntnissen des Gerichts hatte sie ihren dreimonatigen Sohn vorsätzlich aus dem Kinderwagen in ein Flüßchen gekippt. Eine 17jährige, die ihr Kind gleich nach der Geburt erstickte, war vor zwei Wochen zu einer Bewährungsstrafe wegen Kindstötung verurteilt worden.

Meist waren es Mütter aus dem Ostteil Berlins, die für ihr Versagen vor Gericht standen. Ängste, Überforderungen, Arbeitslosigkeit und Beziehungsprobleme wurden in den Prozessen als Ursachen genannt. Verurteilt wurde aber auch eine 22jährige West- Berlinerin aus geordneten Verhältnissen. Sie erhielt 15 Monate Haft mit Bewährung, weil sie ihren Säugling bei brütender Hitze im Auto allein gelassen hatte. Das Baby starb an Überhitzung. dpa

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