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Rettung für Bechstein abzusehen

■ Konkursbedrohter Klavierbauer soll entschuldet werden

Die Fortführung des renommierten Klavierbauers Bechstein soll durch Entschuldung und ein weiteres Bankenengagement ermöglicht werden. Diese Lösung zeichnet sich bei den Verhandlungen über eine Rettung des vom Konkurs bedrohten Betriebs ab, teilte die C. Bechstein GmbH am Mittwoch mit. Alle Seiten hätten den Willen nach einer tragfähigen Lösung geäußert. Die Verhandlungen sollen in der zweiten August-Hälfte fortgesetzt werden. Der Betrieb arbeitet seit Ferienende normal.

Zunächst wird der Senat ein Gutachten über den Verkehrswert der Immobilie am Moritzplatz in Kreuzberg, der früheren Nixdorf- Niederlassung, in Auftrag geben. Dabei werde über eine „vertragsmäßig mögliche Rücknahme“ durch den Senat nachgedacht. Der Senat prüft weiterhin die Möglichkeit eines Verzichts auf das Wiederkaufsrecht des Grundstücks, um damit den Weg für den Erwerb der Immobilie am Moritzplatz durch einen Investor zum Verkehrswert freizumachen.

Beide Möglichkeiten würden „wesentlich zur Entschuldung des Unternehmens beitragen“, heißt es. Seitens der Banken bestehe grundsätzlich die Bereitschaft, bei „einer umfassenden Entschuldung den endgültigen Sanierungsprozeß zu begleiten und ihrerseits einen Beitrag zur Fortführung zu leisten“.

Der Klavierhersteller hatte im Juli wegen Liquiditätsproblemen Konkurs angemeldet. An den Gesprächen zur Rettung des Unternehmens sind die Senatsverwaltungen für Wirtschaft, Finanzen, Bau und Wohnungswesen sowie die Dresdner Bank und die DG Bank, der gerichtlich zugeordnete Rechtsberater und die Geschäfsführung beteiligt.

In dem 1853 gegründeten Betrieb sind noch 68 Mitarbeiter beschäftigt. Durch den weltweiten Absatzeinbruch bei Klavieren und Flügeln ging der Umsatz 1992 um drei Millionen auf 20,8 Millionen DM zurück. In diesem Jahr dürfte er, auch bedingt durch die Schließung der Zweigniederlassung in Bayern, bei 15 Millionen DM liegen. dpa

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