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Brandbrief Butros Ghalis: UNO-Kasse ist fast leer

■ Friedensmissionen bald gefährdet

New York (dpa/taz) – UNO-Generalsekretär Butros Butros Ghali schlägt Alarm: Weil viele Länder ihre Beiträge nicht bezahlen, sind die Friedensmissionen der Vereinten Nationen akut gefährdet. Die Bargeldreserven betrügen nur noch 380 Millionen Dollar, allein in einem Monat aber gebe die UNO 310 Millionen Dollar aus, erklärte Butros Ghali am Donnerstag in einem Brief an die 15 Mitglieder des Weltsicherheitsrates. Zahlreiche Staaten – reiche wie die USA, große, aber verarmte wie Rußland und erst recht die meisten der vielen Entwicklungsländer schulden der UNO fantastisch anmutende Summen: So stehen noch 848 Millionen Dollar im regulären UNO-Budget aus. Hauptschuldner sind dabei die USA (518 Mio.) und Rußland (91 Mio.). Für die vom Weltsicherheitsrat beschlossenen Einsätze zur Friedenssicherung, die nach einem gesonderten Schlüssel finanziert werden, fehlen in der UNO-Kasse gar noch über 1,1 Milliarden Dollar. „Es gibt keinen Manövrierraum mehr“, schrieb der UNO-Chef. Es sei zunehmend schwierig, die Auftragnehmer, die zu den Operationen beitrügen, zeitgerecht zu bezahlen. Nur Großbritannien, Frankreich und Neuseeland hätten pünktlich überwiesen. Vertreter des Bonner Außenministeriums wiesen den Vorwurf säumiger Zahlung zurück. Die BRD komme ihren Verpflichtungen „stets unverzüglich nach“. Allerdings überschreite man mitunter die von der UNO eingeräumte 30-Tage-Frist „geringfügig“.

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