: Bürger-Flohmarkt erfolgreich gemanagt
■ Breminale: Organisatorische Probleme im Griff
Bürger-Flohmarkt
erfolgreich gemanagt
Breminale: Organisatorische Probleme im Griff
Mit 20-30 Personen hat am vergangenen Sonntag der Verein Breminale das hinbekommen, was bisher eine Einzelperson vergeblich versucht hat: den Flohmarkt auf der Bürgerweide einigermaßen nachbarn-verträglich zu organisieren. Sowohl der Marktmeister Ahrens wie Vertreter des Stadtteil-Beirates spazierten vorbei und begutachteten den Versuch, das Händler-Chaos in quadratische Wege zu leiten.
Die Arbeit ging, so berichtet Harald Siegel von der Breminale, am Samstag nachmittag los: Da auf der Bürgerweide keine sanitären Anlagen für polnische Gäste und Händler vorhanden sind, dürfen sich dort auch keine Busse einrichten, deren Insassen vor Ort campieren wollen.
Am Sonntag gegen vier Uhr kamen dann die ersten Kleinhändler und sicherten sich gute Plätze — Reservierungen für die großen, quasi-kommerziellen Flohmarkthändler gibt es unter der neuen Regie nicht. Ob dies wieder eingeführt werden soll, ist derzeit noch offen.
Da diesmal aus organisatorischen Gründen noch kein Wasser vorhanden war, mußten Flohmarkt- Betreiber mit Chemie-Toiletten vorliebnehmen — „immerhin wissen wir jetzt, zu welchen Stunden welcher Bedarf ist“.
Während des Flohmarktes liefen Breminale-Leute herum, um zu verhindern, daß außerhalb der Ladenschlußzeiten fabrikneue Gegenstände angeboten werden. Einige wenige Stände, die sich nicht an die von den Gewerkschaften vehement verteidigten Gesetze halten, wurden unter dem neuen Regime schlicht dicht gemacht. Mit Sanktionen müssen auch die rechnen, die sich weigerten, die magere Stand-Gebühr von 5 Mark pro Meter zu bezahlen. Sie dürfen nächste Woche nicht wieder rein.
Insgesamt klappte aber der Markt unter den neuen Bedingungen recht reibungslos. „Jeder, der sich an die Regeln hält, ist uns willkommen“, sagt Harald Siegel. Der Flohmarkt sei heute eigentlich eine Bummel-Gelegenheit mit Händler-Ständen und nicht mehr ein Ort, an dem Privatpersonen alten Krempel loswerden wollen. Welche Konsequenzen die Organisatoren eines Flohmarktes konzeptionell daraus ziehen müssen, wollen die Breminale-Leute in den nächsten Wochen überlegen. K.W.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen