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Genetische Selbstauffrischung

London (dpa) – Der amerikanische Wissenschaftler Marc Frischer von der Universität Florida machte eine verblüffende Entdeckung: Meeresbakterien können ihr Erbmaterial auffrischen, indem sie frei im Wasser schwimmende fremde Gene aufnehmen. Er konnte nachweisen, daß das natürliche Meerwasser vor der Küste Floridas genetisches Material (DNS) enthält. Die DNS-Bruchstücke aus abgestorbenen Zellen können von unschädlichen Bakterien der Gattung Vibrio aufgenommen werden, die sich zum Teil sogar umstrukturieren.

Gentechnik-Gegner sehen sich durch diese Entdeckung in ihren Befürchtungen bestärkt, daß die Ausbreitung gentechnisch veränderter Lebewesen nicht hundertprozentig zu kontrollieren sei. Sie verweisen insbesondere darauf, daß das Erbmaterial von abgetöteten Bakterien in anderen Organismen quasi wieder zum Leben erweckt werden könne. Frischer dagegen sieht in seinen Forschungsergebnissen vor allem einen Beleg für die Leistungsfähigkeit der Natur. Es handele sich um Vorgänge, die ständig unter natürlichen Bedingungen abliefen und bislang offensichtlich ohne schädliche Folgen geblieben seien.

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