: 1000 neue Kita-Plätze - 19.000 fehlen noch
■ Kirche und Stadt machen sich vor der Wahl für Familien stark
Gestern stellten Bischöfin Maria Jepsen und Landespastor Dr. Stephan Reimers ein Programm zur Schaffung von 1000 neuen Kindertagesstättenplätzen vor. Dieses Programm ist das Ergebnis von Verhandlungen, die sich über ein Jahr erstreckten und mit der Jugendbehörde geführt wurden.
Zur Zeit fehlen in Hamburg ca. 20.000 Kindergartenplätze; Grund genug für die Kirche, sich um die Lösung des Problems zu bemühen und Abhilfe zu schaffen. Denn sie wolle sich auch weiterhin für die „Kinder stark machen“, so Maria Jepsen.
Trotz der schwierigen Finanzlage der Kirche - wegen rückläufiger Einnahmen aus der Kirchensteuer -sollen zusammen mit der Stadt bis Ende 1995 zusätzlich zu den vorhandenen 9353 Plätzen in den kirchlichen Kindergärten weitere 1000 geschaffen werden. Um dieses Ziel zu erreichen, sei es notwendig, den kirchlichen Eigenanteil an der Finanzierung von derzeit 26 Prozent zu senken. Da die Kirche die erwarteten Mehrkosten von zwei Millionen Mark für das Programm nicht tragen könne, übernimmt die Stadt die volle Finanzierung zumindest bis Ende 1995. Danach soll der kirchliche Eigenanteil um weitere drei Prozent gesenkt werden. Das soll ein Anreiz für die Gemeinden sein, neue Plätze bereit zu stellen.
Daß die Gemeinden gerne weitere Plätze zur Verfügung stellen, bestätigte Dr. Stephan Reimers: „Die Bereitschaft an der Basis geht noch über die angepeilten 1000 Plätze hinaus“.
Was jetzt nur noch fehlt, ist die verbindliche Unterschrift der Senatorin Rosemarie Raab – die erhofft sich das Diakonische Werk noch vor der Bürgerschaftswahl am 19. September.
Peter Behrendt
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