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Giftgasproben für Hund und Katz

■ Bonn läßt Schutz vor Chemieunfällen an Tieren erforschen

Bonn/Berlin (dpa/taz) – Die Bundesregierung will Tierversuche im Rahmen der Zivilschutzforschung finanziell unterstützen. Die Experimente seien für eine optimale Versorgung der Bevölkerung bei Katastrophen und „Großschadenslagen“ notwendig, sagte gestern ein Sprecher des Bundesinnenministeriums. Ihre Notwendigkeit habe die Schutzkommission – ein Gremium von derzeit 51 Wissenschaftlern, die das Ministerium in Fragen der Zivilschutzforschung beraten – bestätigt.

Nach einem Bericht der Hannoverschen Allgemeinen sind auch Giftgasversuche an Tieren vorgesehen. Damit seien „aktuelle Defizite in der medizinischen Behandlung bei einem eventuellen Massenunfall von Verletzten durch Waffenwirkungen oder in einem Katastrophenfall“ zu beseitigen, heißt es in einer Vorlage des Ministeriums. Die Behandlung der Opfer irakischer Giftgasangriffe in der Bundesrepublik habe gezeigt, wie notwendig katastrophenmedizinische Forschungsarbeiten seien.

Scharfe Kritik äußerten Tierschützer. Die geplanten Experimente seien „völlig wirklichkeitsfremd“. Der Geschäftsführer des Bundes gegen Mißbrauch der Tiere, Ilja Weiss, kritisierte die Versuche als ethisch verwerflich. In Tierversuchen gewonnene Daten ließen sich nicht ohne weiteres auf den Menschen übertragen. Außerdem lieferten Kriege und Nuklearunfälle derzeit leider genügend Humandaten.

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