: Werbung in Kitas
■ Clown einer Fast-Food-Kette unterwegs
Kommt ein Clown in den Kindergarten und erzählt was über Verkehrsregeln oder Sicherheit zuhause — was soll daran schlimm sein? Kommt drauf an, wer den Clown bezahlt und wo er wofür sonst noch so wirbt, sagt die Landesbeauftragte für Kindergartenarbeit in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg, Ingrid Klebingat. Sie hat sich jetzt gegen Firmenwerbung jeglicher Art in den evangelischen Kindergärten ausgesprochen. Anlaß für den Protest ist das Angebot einer amerikanischen Fast-Food-Kette, die einen Clown in die Kindergärten schickt.
„Dadurch wird den Kindern suggeriert, der Clown passe auf sie auf, und der Clown bedeute etwas Gutes“, erklärt Klebingat. „Wenn die Kinder dann durch die Fußgängerzone laufen, erkennen sie den Clown in einem Schaufenster wieder. Das ist genau das, was wir vermeiden wollen.“
Zu den Firmen und Organisationen, die sich für Informationsveranstaltungen, zum Teil auch mit Werbematerial, anbieten, gehören zum Beispiel Krankenkassen, die Zahnputzbecher mit Aufdruck verteilen, und SpielzeugvertreterInnen. Kasperlegruppen wollen nach der Vorstellung Spielpuppen verkaufen, und FotografInnen bieten den Eltern Bilder ihrer Kinder an. „Der Kindergarten sollte prinzipiell frei von Werbung sein“, sagt Ingrid Klebingat, „denn die Kinder fühlen sich in einem geschützten Raum und nehmen alles positiv, was hier passiert“. Die oldenburgischen Kirche betreibt immerhin 90 Kindergärten und 15 Spielkreise. epd
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