Kohl für raschen Umzug

■ Auch Übergangslösungen akzeptabel

Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) hat sich für einen raschen Umzug von Parlament und Regierung nach Berlin ausgesprochen. Zudem will er möglichst bald ein eigenes Domizil in der Hauptstadt beziehen. In einem ZDF-Interview sagte Kohl, er sei strikt dafür, sich an den Berlin-Beschluß des Bundestages zu halten und die notwendigen Voraussetzungen für den Vollzug des Beschlusses zu schaffen. Dabei müsse nicht alles, was als Zielsetzung vorliege, perfekt erfüllt werden. Im Zeitalter knapper Kassen müsse man auch ja zu Übergangslösungen sagen können.

Kohl dränge es bereits jetzt an die Spree, will die Morgenpost erfahren haben. Dies sei sowohl aus Kanzleramts- wie aus Senatskreisen bestätigt worden. Für die deutsche Stiftung für internationale Entwicklung (DSE), die derzeit noch in der Villa Borsig residiert, werde bereits nach einem Ausweichquartier gesucht. Vor einem Einzug des Kanzlers müsse der ehemalige Stammsitz der Berliner Fabrikantenfamilie Borsig jedoch noch umgebaut werden. Kohl selber wolle nicht in der großen Villa, sondern künftig im Gartenhaus wohnen. Das repräsentative Hauptgebäude solle für politische Konsultationen und Gäste benutzt werden. ADN/taz