: Parkstr. 115: ein integratives Medienprojekt
Parkstr. 115: ein integratives Medienprojekt
Sie heißen Radio, weil sie Medienarbeit machen, und Parkstraße, weil sie sich in der Tagesstätte für behinderte Menschen, Parkstraße 115, zur Gruppe gefunden haben: Radio Parkstraße sind acht körperlich und geistig behinderte Frauen und Männer, eine Pädagogin, zwei Pädagogen und ein Zivi. Anfang Zwanzig ist der Jüngste und knapp sechzig Jahre die Älteste der Gruppe. Seit vier Jahren arbeiten sie als Filmteam zusammen, machen Spielfilme, Berichte, Dokumentationen und Reportagen.
Radio Parkstraße ist eine der vielen Initiativen, die nach der Auflösung der Psychiatrie Blankenburg entstanden sind. Anders als etwa in Behindertenwerkstätten sind behinderte und nichtbehinderte Menschen gemeinsam künstlerisch kreativ. Die behinderten Leute von Radio Parkstraße werden dafür mit neun Mark am Tag bezahlt. Das nennt sich „Anwesenheitsentschädigung“, ein Teil ihres Pflegesatzes.
Die Ideen für ihre Projekte entwickeln die Macher von Radio Parkstraße über Rollenspiele. Meist werden einfache Szenen eingespielt, die alle kennen und sie dazu bringen, sich dagegen aufzulehnen und sich selbst einzubringen. "Offene Interaktion" ist das Schlüsselwort dazu. Einmal die Woche arbeitet Radio Parkstraße mit dem Blaumeier Atelier zusammen. Je nach Drehbuch sind außerdem immer mal wieder nichtbehinderte Ko-FilmakteurInnen beim Projekt willkommen. Beim neuen Film „Die Erbschaft" wirkten rund 30 GastspielerInnen mit. sip
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