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Kochplatte ins Kinderzimmer

Was ein Drucheinander: Da werden Asylbewerber aufmüpfig, weil sie nicht auf das niegelnagelneue Wohnschiff verlegt werden wollen. Daraufhin schimpfen empörte BürgerInnen ins Telefon der Sozialbehörde was von „Ab nach Auschwitz“. Dann auch noch die Meldung, daß einige der Asylbewerber Drogendealer seien. Dazwischen die Leute vom Anti-Rassistischen Büro. Wenn Unterprivilegierte aufmucken, dann werden Empfindlichkeiten aufgerührt, Vorurteile und Neidgefühle brodeln hoch, linke Sympathien versteifen sich.

Dabei handelt es sich eigentlich um einen klassischen Interessenkonflikt: Die Partei der Flüchtlinge will eine möglichst gute Unterkunft. Die Sozialbehörde dagegen will sich in ihre Unterbringungspolitik nicht reinreden lassen und das mit so viel Gezerre durchgesetzte Schiff jetzt auch belegen.

Da hilft nur noch eins: ein Kompromiß. Vielleicht fad, aber deeskalierend: Ein Angebot der Behörde an die Flüchtlinge, daß, wer das Gemeinschaftsessen partout nicht mag, sich selber was kochen kann, z.B. auf Kochplatten im ohnehin nicht genutzten „Kinderzimmer“ des Schiffs? Christine Holch

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