Groteske Denkmäler

■ Betr.: "Deutschland in Mölln", taz vom 12.8.93

betr.: „Deutschland in Mölln“ („Denk-Mal“), taz vom 12.8.93

Was in Mölln fehlt, ist nicht eine Stätte, in der man sich begegnen könnte, sondern eher der Wille, dieses zu tun. [...]

Die reflexartige Forderung nach einer Begegnungsstätte, kaum daß der Qualm in der Mühlenstraße verraucht war, legt indes die Vermutung nahe, daß es den Initiatoren nicht zuletzt darum geht, ein steinernes Zeugnis ihres guten Willens abzulegen. Passend dazu kam aus dem nahe gelegenen Lauenburg der Vorschlag, ein „Denk-Mal für den unbekannten Ausländer“ aufzustellen. Wie grotesk!

Unsere Mitbürger ohne deutschen Paß brauchen weder Denkmale noch Begegnungsstätten. Oft fehlen vielmehr Respekt, Offenheit und Freundlichkeit – und zur Erinnerung an den feigen Möllner Brandanschlag eine unübersehbare Gedenktafel am Haus Mühlenstraße 9. Hartwig und Silke Kasten,

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