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Greenpeace blockiert

■ Morsleben: BBU klagt gegen Einlagerung von West-Atommüll

Morsleben (dpa/afp/taz) – Greenpeace hat auch gestern die vor einer Woche begonnene Blockade des Atommüllendlagers Morsleben fortgesetzt. Ungeachtet der Forderung des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS), die Zufahrten des einzigen Endlagers für radioaktive Stoffe in Deutschland wieder passierbar zu machen, wichen die Umweltschützer keinen Meter zurück. Damit wird eine Räumung durch die Polizei immer wahrscheinlicher.

Der Pressesprecher des Bundesamtes, Arthur Junkert, sagte der dpa, das BfS werde heute über eine Räumung durch die Polizei entscheiden, wenn nicht noch geam Montag das Land Sachsen- Anhalt tätig würde. Das Lagezentrum des Innenministeriums in Magdeburg, die Bezirksregierung sowie die für Morsleben zuständige Polizeiinspektion Schönebeck wußten gestern auf Anfrage nichts von einer Aktion seitens des Landes. Das Umweltministerium werde keine Räumung beantragen, sagte eine Sprecherin.

Unterdessen hat der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) beim Oberverwaltungsgericht Magdeburg einstweiligen Rechtsschutz gegen die Einlagerung von westdeutschem Atommüll in Morsleben beantragt. Rechtsanwältin Claudia Fittkow, die Mitglied im BBU-Vorstand ist, sagte, mit der Klage solle die Einlagerung verhindert werden, bis das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe entschieden hat. Das Bundesumweltministerium dementierte jedoch, daß bereits in dieser Woche erstmals westdeutscher Atommüll nach Morsleben gebracht werden soll.

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