: Auch Ausländer sollen Präsidenten wählen
Der Bund der Einwanderer aus der Türkei in Berlin-Brandenburg hat vorgeschlagen, an der nächsten Wahl des Bundespräsidenten auch Vertreter ethnischer Minderheiten teilnehmen zu lassen. Mit der Entsendung aus diesem Personenkreis würde die Vielfalt in der Gesellschaft widergespiegelt und ein wichtiges Integrationszeichen gesetzt. Das schrieb die Organisation in einem offenen Brief an die im Abgeordnetenhaus vertretenen Parteien. Angesichts der Gepflogenheit aller Parteien, über die Bundesländer auch Nichtparteimitglieder in die Bundesversammlung zu schicken, sollte dies grundsätzlich möglich sein, meinte die Organisation. Weiter verweisen die türkischen Einwanderer darauf, daß es gängige Praxis aller Parteien sei, über die Bundesländer Persönlichkeiten in die Bundesversammlung zu entsenden, die kein Landtagsmandat haben. Das sollte auch für Vertreter ethnischer Minderheiten „grundsätzlich unproblematisch sein“, heißt es in der Erklärung. Die nächste Bundesversammlung, die den Nachfolger Weizsäckers wählen soll, wird im Frühjahr 1994 zusammenkommen.
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