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An den Staat privatisiert

■ Walzwerk Finow an slowakischen Staatskonzern verkauft / Treuhand: Sinnvoller Verbund mit erstklassigem Partner

Berlin (dpa) – Die Walzwerk Finow GmbH (Eberswalde) ist an die staatliche slowakische VSZ- Gruppe Kosice verkauft worden, die das Unternehmen seit 1992 mit Vormaterial beliefert. Es handle sich um einen sinnvollen Verbund und „erstklassigen“ Partner, sagte Treuhand-Vorstand Hans Krämer gestern in Berlin. Damit sei die Existenz des Walzwerks gewährleistet. Dies ist der erste Verkauf eines Treuhand-Unternehmens in die Slowakei.

Die VSZ-Gruppe wird zunächst 400 der 597 Mitarbeiter übernehmen. Sie garantiert 350 Arbeitsplätze. Man hoffe, durch den Wiederaufbau der Stahlverarbeitung die Zahl der Arbeitsplätze erhöhen zu können, sagte Krämer. Bis 1995 sollen 34,7 Millionen Mark investiert werden. Für die nicht übernommenen Beschäftigten wurde ein Sozialplan ausgehandelt. Mit der EG würden keine Probleme erwartet, sagte Krämer.

Die Finow GmbH will sich von nicht betriebsnotwendigen Immobilien trennen und die Erlöse für Investitionen verwenden. Das Werk erwartet 1993 bei einer Produktion von 60.000 Tonnen Kaltprofilen und Roherzeugnissen 55 Millionen Mark Umsatz. 90 Prozent der Produktion gehen ins Inland, 10 Prozent ins westliche Ausland.

Die VSZ A.S Kosice ist das größte slowakische Unternehmen. Es produziert jährlich 3,3 Millionen Tonnen Stahlerzeugnisse. Zur Gruppe gehören noch die Tochtergesellschaften VSZ Metal Trade (Kosice) und die R&S Rohstoff- und Stahlwarenvertriebsgesellschaft mbH (Wien). Die Finow GmbH ging 1990 aus dem VEB Walzwerk Finow hervor. Zu DDR-Zeiten waren dort mehr als 2.000 Beschäftigte tätig.

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