Betr.: Atommüll-Endlager Morsleben

Die Vereinigung Deutschlands bescherte Bundesumweltminister Klaus Töpfer (CDU) nicht nur neue Umweltprobleme und teure Altlasten. Mit ihr fiel dem Atomminister auch ein genehmigtes Endlager für mittel- und leichtradioaktiven Müll in den Schoß: Morsleben. Seither verteidigt der Minister mit Zähnen und Klauen dieses Geschenk der Götter. Der Hintergrund ist eindeutig: Auch nach 40 Jahren Atomkraftnutzung weiß die deutsche Industrie eigentlich nicht wohin mit ihrem Atommüll. Die Genehmigung für ein westdeutsches Atommüll-Endlager in Salzgitter zieht sich: Bürgerinitiativen opponieren, und die rot-grüne Landesregierung in Hannover leistet hinhaltenden Widerstand. Also muß das noch von DDR-Behörden genehmigte Atomklo Morsleben herhalten. Und das, obwohl sogar die Experten des Bundesamtes für Strahlenschutz sagen, daß Morsleben den Atommüll nicht von der Außenwelt abschließt und mit Einlagerungen deshalb zumindest gewartet werden sollte.