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US-Hilfe für Angola

■ Satellitenfotos und Präzisionsgeräte helfen beim Krieg gegen Unita

Johannesburg (taz) – Angolas Luftwaffe benutzt bei dem Krieg gegen die Rebellenbewegung Unita erstmals US-amerikanische Präzisionsgeräte. Nach Informationen der taz werden damit zum ersten Mal seit Monaten abgeschnittene Armee-Einheiten wieder versorgt. Die Geräte, die auch in Ex-Jugoslawien für Nahrungsmittelhilfe benutzt werden, kommen aber auch beim Bombardement von Unita-Stellungen zum Einsatz. Dies gilt vor allem für die Umgebung der von Unita gehaltenen Stadt Huambo. Ein Informant: „Nach unseren Erkenntnissen gibt es derzeit keinen Platz im Hochland, der sicher ist.“

Die massiven Bombardements werden offenbar auch zielsicher gegen Nachschubkonvois von Unita gerichtet. Die angolanische Luftwaffe ortet sie dank Satellitenfotos, die ihnen von den USA zur Verfügung gestellt werden. Washington hatte die Regierung von Präsident Eduardo dos Santos erst im Mai dieses Jahres formell anerkannt.

Präsident Bill Clinton ließ den ehemaligen Verbündeten Unita endgültig fallen, nachdem sich Rebellenchef Jonas Savimbi bei Friedensgesprächen weigerte, rund 80 Prozent des angolanischen Territoriums zu räumen. Unita hatte die Gebiete besetzt, nachdem sie ihre Niederlage bei den ersten demokratischen Wahlen des Landes im Herbst 1992 nicht anerkannte.

Nach Erklärungen des UN-Sonderbeauftragten Alioune Blondin Beye handelt es sich bei dem Konflikt gegenwärtig um den schlimmsten Krieg der Welt. Täglich würden etwa 1.000 Menschen direkt oder indirekt an den Folgen der Auseinandersetzungen sterben. Seit Oktober, so der Sonderbeauftragte, belaufe sich die Zahl der Kriegsopfer in Angola auf etwa 100.000. Der Bürgerkrieg von 1975 bis 1991 forderte insgesamt etwa 500.000 Menschenleben. Laut Mercedes Sayagues, Sprecherin des „World Food Program“ (WFP), ist der Handel in Angola nahezu zusammengebrochen. Selbst in den Zentren der angolanischen Städte herrsche Hunger.

Doch vorerst ist nicht abzusehen, daß die Kämpfe eingestellt werden. Unita kündigte gestern eine „Überraschung“ an und will offensichtlich mit Gegenangriffen auf die seit Anfang August dauernde Regierungsoffensive antworten. Angolas Verteidigungsminister Pedro Maria Tonha „Pedale“ erklärte demgegenüber einer angolanischen Militärzeitschrift, die Regierungsarmee würde derzeit massiv ausgebaut. Die Regierung scheint sich stark zu fühlen: Präsidentensprecher Aldemiro da Conceicao reagierte auf eine Friedensinitiative von Marokkos König Hassan II., des Präsidenten der Elfenbeinküste, Felix Houphouet-Boigny, und des südafrikanischen ANC-Präsidenten Nelson Mandela mit den Worten: „Ein Gespräch von ein paar Stunden kann die Lage in Angola nicht ändern.“ Willi Germund

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