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BBI nicht konkurs

■ Konkurs von BBI-transfer könnte Kammertochter 500.000 Mark kosten

Das Berufsbildungsinstitut (BBI), gemeinnützige GmbH der Angestelltenkammer, ist nicht pleite. Das war die Nachricht, für die die beiden BBI-Geschäftsführer Gerald Graubner und Marion Seevers gestern nachmittag kurzfristig die Presse einluden.

Anlaß der Neuigkeit: Das Unternehmen BBI-transfer, von Graubner und Seevers nach der „Wende“ in der DDR gegründet, aber rechtlich und finanziell vollkommen unabhängig, mußte am vergangenen Freitag Konkurs anmelden. Tochterfirmen in Rostock und Berlin hätten aufgund ausgebliebener Aufträge des Arbeitsamtes so viele rote Zahlen geschrieben, daß die Mutterfirma mit in den Konkurs gerissen worden sei, erklärten die beiden Bremer Geschäftsführer Erwin Motzko und Christian Bruns. Die BBI sollte Weiterbildungs- und Management-Know-how aus Bremen im ehemaligen Ostblock anbieten und vermarkten.

Die Bremer Angestelltenkammer-Tochter BBI, obwohl rechtlich getrennt, ist mit gut 500.000 Mark am Konkurs beteiligt. Dienstleistungen im Gegenwert dieser Summe nämlich hatte das BBI für BBI-transfers geleistet, ohne daß in den letzten Monaten dafür gezahlt wurde. Zwar hat das BBI sich Büroeinrichtungen und Ausbildungs-Computer zur Sicherheit überschreiben lassen, was die im Konkursfall wert sind, wollte Geschäftsführer Graubner gestern aber nicht voraussagen. Vorsichtshalber hatte die BBI schon Ende Juni Forderungen über 270.000 Mark „wertberichtigt“. Im Monat Juli hatten die Gesellschafter des BBI-transfer, unter ihnen die Geschäftsführer Motzko und Bruns, aber noch Hoffnung auf ihre neue Abteilung „Marketing“ geschöpft und das Gesellschafterkapital von 100.000 Mark auf 200.000 Mark aufgestockt.

Die Angestelltenkammer- Tochter BBI geht mit einem Umsatz-Plus von 11 Prozent (Umsatz 1992: 22,2 Millionen) in das Geschäftsjahr 1993, das für die meisten Weiterbildner schon Einbrüche gebracht hat. Dabei wurden allerdings aufgrund der hohen „Gemeinkosten“ im Jahre 1992 400.000 Mark Minus gemacht. Maßnahmen der Personal- und Kostenreduzierung, so die beiden Geschäftsführer, haben aber in 1993 so gegriffen, daß für 1993 ein ausgeglichenes Ergebnis erwartet wird. Der Verlust aus dem Transfer-Konkurs wird hinzukommen, aber BBI nicht gefährden, erklärten die beiden Geschäftsführer. K.W.

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