: Gurke des Tages
■ Wolfram Siebeck / "Light" nützt nix
Was ist nur mit Deutschlands Magenhüter Nummer eins los? Es reicht ja schon, daß Wolfram Siebecks kulinarische Episteln seit langem stark überdüngt wirken: Die taz hat bereits vergangenen Herbst moniert, er mache durch geradezu biblische Vermehrungswunder aus einem einzigen Rosenkohlknöllchen mehrteilige Artikelserien. Doch derzeit scheint der Meister richtig beängstigend verrührt. Nachdem durch endlose Predigt auch sein letzter Jünger begriffen hat, es gelte stets Frisches vom Markt zu garen (quasi jahreszeitorientiertes Kochen), schlägt Siebeck im letzten Zeit-Magazin seine Gemeinde mit einem „Erdäpfel-Bärlauchsalat“ vor den Latz. Zitat: „Ein typisches Frühlingsrezept (Bärlauch gibt es nur im Mai/ Juni).“ Herrgott, Siebeck, bei uns in Berlin ist momentan September! Kaum ist die gröbste Erschütterung gewichen, klitscht man in einem Morchelragout aus: „Ebenfalls ein Frühlingsrezept.“ Mit zittriger Bangigkeit erwarten wir nun morgen neueste Menüniederschläge aus Wolframs journalistischem Treibhaus: Wird's eine Weihnachtsgans? Der Karfreitagsfisch? Oder ist endlich über allen Töpfen Ruh' – nach einer kräftigen Portion „Halt's Maultaschen“?
„Light“ nützt nix
München (dpa) – Schlechte Nachricht für Raucher von „Light“-Zigaretten: Das Herzinfarkt-Risiko verringert sich nicht, wenn man auf Marken mit niedrigerem Teer- und Nikotingehalt umsteigt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Mailänder Studie, die in der neuesten Ausgabe der Ärztlichen Praxis veröffentlicht ist. An den Untersuchungen nahmen Patienten aus 80 Kliniken Italiens teil. Die Auswertung ergab kein ansteigendes Infarktrisiko mit zunehmender Teer- und Nikotinkonzentration. Gleichzeitig wurde bestätigt, daß Raucher erheblich stärker infarktgefährdet sind als Nichtraucher. Unter 50 Jahren ist das Raucherrisiko für einen Herzinfarkt bis zu zwölfmal erhöht.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen