piwik no script img

Wekwerth macht Weg frei

■ Ost-Akademie-Präsident zieht zurück

Wenn heute das Abgeordnetenhaus einen Schlußstrich unter die heftig umstrittene „unendliche Geschichte“ der Neugründung der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Künste zieht, ist zumindest ein „Stolperstein“ aus dem Weg geräumt – Manfred Wekwerth ist bereit, auf seine Mitgliedschaft zu verzichten. Der 63jährige Regisseur, Brecht-Schüler und langjährige Intendant des Berliner Ensembles galt vielen als SED- Funktionär untragbar für eine erneuerte Akademie der Künste.

Jetzt hat er in einem Brief seinen Verzicht erklärt („wenn es dem Zusammenschluß der Akademien nützt“) und gleichzeitig mit bitteren Worten die „Schlammschlacht“ gegen ihn beklagt. Wekwerth hatte nie ein Hehl aus seiner Treue zum SED-Regime gemacht und sich entsprechend in zahlreiche kulturpolitische Ämter einbinden lassen. Er saß im Präsidium des Theaterverbandes der DDR und seit 1986 im SED-Zentralkomitee. Dem DDR-Theaterverband wurde eine Disziplinierung der Künstler vorgeworfen. dpa

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen