: Wilanders Hobby
■ US Open: Mats Wilander begeisterte bei seinem Erstrundensieg das Publikum
New York (dpa) – Er durfte mitspielen, weil Jimmy Connors kurzfristig absagte – doch dessen Bühne bekam Mats Wilander nicht. Für den 29jährigen Schweden, der vor fünf Jahren die Nummer eins der Tenniswelt war, wurde bei seiner Rückkehr zu den US Open in Flushing Meadow lediglich Platz 16 reserviert, auf dem gerade 3.000 Zuschauer Platz finden. Doch das störte Mats Wilander nicht, als er gegen den hitzköpfigen Brasilianer Jaime Oncins seinen zehnten Matchball verwandelte und das am Ende dramatische Duell mit 7:5, 7:6 (6:2), 7:6 (18:16) für sich entschied.
Wilander hat den weißen Sport, einst für ihn nur Arbeit und Gelderwerb, als Hobby wiederentdeckt. Vor zwei Jahren hatte er den Schläger aus der Hand gelegt, „weil ich mir nichts Langweiligeres als Tennisspielen vorstellen konnte“. Golf, Gitarre und die Familie standen fortan in seiner Wahlheimat Greenwich im Vordergrund. Tennis gehört inzwischen wieder dazu, mit einem neuen Schläger und einem aggressiveren Stil, aber mit dem Ziel, es nicht wie früher in einen zwanghaften Dauerstreß ausarten zu lassen. Doch nur wer genügend Turniere spielt, kommt nach vorn und schafft damit die Qualifikationsnorm für die Turnierteilnahmen. Die Wildcards, die dem 558. der Weltrangliste seine jüngsten Starts ermöglichten, sind auf sieben pro Jahr limitiert. „Vielleicht reicht mir das ja“, sagte Wilander.
Oncins hingegen hatte die Nase von Ex-Größen gestrichen voll. Im vergangenen Jahr war er der Prügelknabe bei Connors 40. Geburtstagsfeier, jetzt das Opfer von Wilander. „Ich möchte das Wort Comeback nicht mehr hören“, meinte der Brasilianer, „sonst steht mir im nächsten Jahr noch Guillermo Vilas gegenüber.“
Frauen, 2. Runde: Golarsa (Italien) - Fusai (Frankreich) 6:3, 6:1, Helgeson (USA) - Halard (Frankreich) 7:5, 6:1; Martinez (Spanien) - Frazier (USA) 6:1, 6:0; Wiesner (Österreich) - Wegink (Niederlande) 6:0, 6:2; Schultz (Niederlande) - Meier (Heidelberg) 6:2, 6:3; Muns-Jagerman (Niederlande) - Nagatsuka (Japan) 6:4, 6:2; Sabatini (Argentinien) - Simpson-Alter (Kanada) 6:3, 6:0; Hack (München) - Quentrec (Frankreich) 6:0, 6:1; Coetzer (Südafrika) - Wang (Taiwan) 6:1, 6:3; Pierce (Frankreich) - Arendt (USA) 6:2, 6:4; Davenport (USA) - Hy (Kanada) 6:4, 6:2; Date (Japan) - Keller (USA) 6:4, 6:0
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen