Staubsauger für Weltraummüll

Tokio (dpa/taz) – Die Nationale Raumfahrtbehörde Japans arbeitet an einer Art „Staubsauger“, der den inzwischen überhandnehmenden Kleinmüll von ausgebrannten Raketen und Satelliten im Weltraum einsaugen soll. Die Raumfahrtbehörde teilte mit, sie werde einen Satellit entwickeln, der mit Sensoren Anzahl, Beschaffenheit und Position von Weltraummüll erfassen und sehr kleine Schrotteile aufsaugen könne. Derzeit kreisen Zehntausende von solchen kleinen Schrottstücken in 500 bis 1.000 Kilometer Höhe um die Erde. Mit einer Geschwindigkeit von acht Kilometern in der Sekunde stellen sie gefährliche Geschosse dar, die Forschungs- und andere Satelliten außer Betrieb und die Sicherheit künftiger Raumstationen gefährden können. Die japanische Raumfahrtbehörde arbeitet bei dem Projekt der Müllbeseitigung im All mit den USA und Europa zusammen. Die Vereinten Nationen wollen nach Angaben Tokios im Februar nächsten Jahres die Bemühungen koordinieren. Die Japaner bemühen sich außerdem um Satelliten und Raketen, die keinen Schrott hinterlassen. Sie sollen mit einer Treibstufe ausgerüstet werden, um die Raketen nach dem Ausbrennen aus der Bahn zu entfernen, die der ins All gebrachte Satellit einschlagen soll.