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Hacker knackten Militärgeheimnis

Oslo (dpa) – Drei junge Männer aus Nordengland haben sich über längere Zeit Zugang zu einem neuen Computersystem des norwegischen Heeres verschafft und ihr Wissen an Hacker aus 16 Ländern weitervermittelt. Diese konnten sich ebenfalls in das streng geheime Programm einkoppeln und dort Daten nach Lust und Laune kopieren, löschen und manipulieren. Wie die Zeitung Aftenposten gestern berichtete, wurde der illegale Datenverkehr bereits im Mai 1991 entdeckt, aber erst nach der Verurteilung von zwei der drei englischen Hacker öffentlich bekanntgemacht. Der dritte in der Gruppe wurde freigesprochen, weil das Gericht ihn als „Sklaven“ seines Computerhobbys ansah, der nicht mehr Herr seiner Handlungen gewesen sei. Seine beiden Mithacker erhielten Freiheitsstrafen von je sechs Monaten.

Nach den Zeitungsangaben konnten sich die drei nicht nur Zugang zu norwegischen Militärgeheimnissen verschaffen. Unter anderem ermittelte Scotland Yard, daß sie die Abrechnungen von EG-Kommissionspräsident Jacques Delors für Repräsentationsausgaben sowie Daten aus den Computeranlagen des britischen Außenministeriums und der US- Raumfahrtbehörde NASA gespeichert hatten. Vertreter des norwegischen Heeres erklärten zu dem Fall, man müsse erhebliche Mängel bei den eigenen Sicherheitsvorkehrungen zugeben.

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