: Skandal in Tokio: Halbdurchsichtige Müllsäcke!
Die Stadtverwaltung von Tokio wird derzeit von den Bürgern der Stadt mit Protesten und Anfragen bestürmt. Es geht um die strengeren Müll-Regeln, mit denen die rund zwölf Millionen Einwohner zu einer besseren Beachtung der Vorschriften gezwungen werden sollen: Ab Oktober müssen die Bürger ihren Müll statt in den gewohnten schwarzen Plastiksäcken in halbdurchsichtigen Beuteln an die Straße stellen. Die neuen Säcke sind teurer. Außerdem müssen die Müllsäcke mit Namen versehen werden. Wer sich nicht an die neuen Regeln hält, muß mit Strafen rechnen. Empört sind die Bürger vor allem über die halbdurchsichtigen Plastiksäcke. Der Gedanke, daß der Nachbar einen Einblick in häusliche Gewohnheiten bekommen könnte, ist ihnen unerträglich. Wahrscheinlich werden die Hausfrauen ihren Müll in undurchsichtige Papiertüten füllen, bevor sie ihn in den neuen Plastiksack stecken.
Foto: Norbert Michalke/Octopus
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
