: Borschtsch schlabbern
■ Osteuropäische Woche in Bremer Kitas
„Borschtsch“ ist eine russische Rote Bete Suppe, „Bigos“ das polnische Nationalgericht. Beide Gerichte können die Kinder in den Bremer Kindertagesheimen in dieser „Woche der osteuropäischen Küche“ essen. Heide Rose vom Sozialressort eröffnete gestern diese Aktion für die städtischen Kindertagheime in Bremen. Bis Freitag bieten die KüchenleiterInnen von 70 städtischen Tagheimen den Kindern Mahlzeiten aus osteuropäischen Ländern wie Ungarn, Rußland, Bulgarien oder Polen an.
Die Idee dazu hatten die KöchInnen. Gemeinsam mit dem Institut für Präventionsforschung und Sozialmedizin (BIPS) und dem Gesundheitsenator hatten sie bereits im letzten Jahr eine „Türkische Woche“ auf die Beine gestellt. Die ausländischen Futterwochen sollen Anlaß sein, sich mit der Kultur des Anderen auseinanderzusetzen: Jedes 4. Kita-Kind hat keine deutsche Nationalität, insgesamt sind über 30 Länder vertreten. Ohne das große Engagement der KöchInnen könnte eine solche Aktion nicht laufen. Denn mehr Geld gibt's dafür nicht.
Außerdem: Das Kochen in den Kindertagheimen ist längst keine Selbstverständlichkeit mehr. Sparmaßnahmen werden auch in diesem Bereich vom Senat seit Jahren diskutiert. Die in der Schublade schmorende Spar- Lösung wäre eine zentrale Essensversorgung. Dann jedoch könnten die einzelnen Tagesstätten beim Essen nicht mehr auf die jeweiligen Nationalitäten ihrer Kinder eingehen.
Die osteuropäische Woche soll Signalcharakter für die Eltern der Kinder haben. Zielsetzung der Köche und auch der Kita-LeiterInnen ist, daß nichtdeutsche Speisen in den gewöhnlichen alltäglichen Essensplan hineingenommen werden. Im Tagesheim „Pfälzer Weg“ gibt's heute zur Eröffnung übrigens tschechische Dampfnudeln. als
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