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Streckenstillegung droht

■ Folge der Bahn-Regionalisierung

Berlin (dpa/taz) – Am Beginn der geplanten Regionalisierung des Schienenverkehrs in Deutschland wird „eine neue Welle der Stillegung von Nebenstrecken“ stehen. Diese Befürchtung äußerte gestern der Vorstandsvorsitzende des Bahnherstellers ABB Henschel AG, Wilfried Kaiser, in Berlin. Es fehlten eine klare Finanzregelung sowie schlüssige Gesamtverkehrskonzepte vieler Gebietskörperschaften. Dann werde der Verkehrskollaps auch auf dem Lande zum Normalfall.

Die Verkehrsminister von Bund und Ländern treffen sich heute und morgen in Berlin, um offene Fragen der Finanzierung des Regionalverkehrs zu klären. Während der Deutsche Industrie- und Handelstag (DIHT) eine schnelle Einigung über die Bahnreform forderte, hat das Land Brandenburg angekündigt, der Reform erst zuzustimmen, wenn die AEG Hennigsdorf an einem Bahnauftrag im Wert von 470 Millionen Mark beteiligt werde. Die Bahn hatte den Auftrag an die Deutsche Waggonbau vergeben.

Nach einem Treffen mit Vertretern der AEG und der IG Metall teilte SPD-Landesminister Alwin Ziel (SPD) mit, die Landesregierung werde „nichts unversucht lassen, damit AEG Hennigsdorf in den S-Bahn-Auftrag einbezogen wird“. Die Zustimmung zur Bahnreform sei ein Druckmittel.

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