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Betr.: "Pazifistischer Selbstbetrug", taz vom 13.9.93

[...] Die Antragsteller von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, die den Grundsatzantrag zu (gegen) „Militärinterventionen etc.“ für die Sonder-Bundesversammlung vorbereitet haben und ihn dort ja erst zur basisdemokratischen Abstimmung stellen werden, habe genau das Richtige in der kriegsgeilen Atmosphäre getan. Jetzt braucht's Menschen — und eben auch eine große Partei, die gegen den Strom schwimmen können. Und das hat nichts mit „linkem Internationalismus“ zu tun. [...]

Frieden durch Waffenpräsenz hat es niemals gegeben und wird es so niemals geben. Rüstungsproduktion ist Krieg, der Frieden in Mitteleuropa ist nur ein Trug-Bild, das den ständigen Weltkrieg übertüncht. Erst wenn die Produktion und der Export von Rüstungsgütern beendet wird, steuern wir auf einen wirklichen Frieden zu. Dieses Ziel gehört zwar so radikal formuliert nicht zur Grund-Ideologie oder zur offiziellen Programmatik von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, ist bislang aber die Auffassung vieler GRÜNER Mitglieder. Wir brauchen keinen Betroffenheits-Interventionismus, sondern eine Weltfriedenspolitik, und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN scheinen die letzten zu sein, die dieses Ziel wirklich wollen (können).

Es geht auch nicht um den Krieg auf dem Gebiet des ehemaligen Jugoslawien: Auf dem Bundesparteitag muß und darf es in der Hauptsache nur um internationalen Konfliktlösung gehen und nicht nur um das Ob und Wie von Militäreinsätzen im Balkan. [...] David Nasser, Hallstadt

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