: Rätselhafter Aal
■ Meeresforscher ratlos: Wo kommen denn eigentlich die kleinen Aale her?
Das Laichverhalten des Aals bleibt weiterhin ein ungelöstes Rätsel. Das ist eines der Ergebnisse, die das Forschungsschiff „Poseidon“ jetzt von seiner 200. Reise nach Kiel zurückbrachte. Sieben Monate dauerte die Fahrt, 25.000 Seemeilen legte die „Poseidon“ zurück, die sich unter anderem zu den vermutlichen Laichplätzen in die Sargasso See begeben hatte. Doch der Laichvorgang des Aals im Westatlantik war nicht nachzuweisen; nicht mal abgelegter Laich wurde gefunden.
Damit fehlt nach Angaben des Kieler Instituts für Meereskunde, in dessen Auftrag die „Poseidon“ unterwegs war, noch immer der Beweis dafür, daß der Aal, der zum Laichen unsere Gewässer verläßt, sich tatsächlich südlich von Bermuda in der Sargasso See fortpflanzt. In Proben aus der Sargasso See konnten allerdings kleine Aal-Larven nachgewiesen werden. Durch Altersbestimmung der frisch geschlüpften Aale und unter Berücksichtigung der Meeresströmungen soll nun auf den genauen Laichort rückgeschlossen werden, erklärte Professor Gerhard Kortum, wissenschaftlicher Direktor des Meereskunde-Instituts.
Weitere Schwerpunkte der Poseidon waren der Einfluß des Mittelmeeres auf die Strömungen des Atlantik und damit auf das Klimageschehen sowie Vulkanablagerungen im Seegebiet um die Liparischen Inseln. In der Adria untersuchten die Forscher die hydrographischen und meeresbiologischen Voraussetzungen für die Algenentwicklung und damit die Bildung der Schaumteppiche. Mit ersten Ergebnissen der Auswertungen ist frühestens 1994 zu rechnen. lno
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