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Vorschlag

■ SFEQ im A-Trane

Man kann nicht einfach behaupten, Fusion sei „lediglich 'n alter Hut“. SFEQ, zum Beispiel, sind ein ganz anderer Fall als Stanley Clarke oder James Taylor. Die Endzwanziger aus Amsterdam begründeten ihr Quartett im Oktober 1989, just als in San Francisco wieder mal die Erde bebte: San Francisco EarthQuake war da der passende Name. Ihre Vorjahres-CD hielt, was der Titel suggerierte: „Rumble“ (auf VIA, 995015-2).

„Tension“ nennen SFEQ schlicht ihre Electric-Fusion-Version für die Neunziger, die sie jetzt an drei Abenden in Berlin vorführen werden. Saxophonist Bart Sur, Gitarrist François van Bemmel, Bassist Peter Bergman und Schlagzeuger Stefan Kruger werden dabei durch DJ Jeff Hagenars am drehbaren Tischgerät ergänzt. „Tension“ klingt düster und funky, verzerrt und garagig, besenrein und hysterisch, geqält und wah-wah-süchtig. SFEQ setzen auf Wiederholung und Vinylsprünge, auf Dumpf- Baß und abrupte Sequenzwechsel.

Daß ausgerechnet diese studierten Musiker aus der beschaulichen Kiffermetropole auf hektisch-urban machen, ist schon wunderlich. Fast nebenbei kramen SFEQ dann noch die zerbrechlichen Melodien aus der Jazztruhe, um sie im Zitat zu bewahren — vor Improvisationsakrobatik ohne Sinn und Lust. Spannung kann sich in Langeweile verflüchtigen, muß aber nicht: Frischzellenkur für Trödelbehütete und Kappenbedeckte! Christian Broecking

Heute und morgen, je 22 Uhr im A-Trane, Pestalozzistraße 105 (Eintritt frei), und am 28.9., 22.30 Uhr im Café Zapata, Tacheles, Oranienburger Straße

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