: Südafrika: Übergangsrat
■ Ende weißer Vorherrschaft in Sicht
Kapstadt (AFP) – Mit der Zustimmung zur Bildung eines Übergangs-Exekutivrates hat Südafrikas Parlament am Donnerstag den Weg zur Beendigung der weißen Vorherrschaft in Südafrika frei gemacht. Die drei Kammern des nach Weißen, Mischlingen und Indischstämmigen getrennten Parlamentes stimmten in Kapstadt der Regierungsvorlage mit großer Mehrheit zu. Damit erhalten erstmals schwarze Politiker ein Mitspracherecht an den Entscheidungen der weißen Regierung. Der Übergangs-Exekutivrat soll bis zu den für April 1994 angesetzten allgemeinen – und nicht nach Rassen getrennten – Wahlen amtieren, mit denen die 30jährige politische Dominanz der Weißen in Südafrika beendet werden soll.
Der Abstimmung im Parlament war eine teilweise erregte mehrtägige Debatte vorangegangen, in der die Abgeordneten der rechtsextremistischen Konservativen Partei (CP) Minister beleidigten. Sie wurden zeitweise von der Debatte ausgeschlossen. Die Polizei griff schließlich ein, als CP-Anhänger das Parlamentsgebäude blockieren wollten. Neben den CP-Abgeordneten votierten auch die drei weißen Abgeordneten der Inkatha-Freiheitspartei von Schwarzenführer Mangosuthu Buthelezi gegen den Übergangsrat. Der Präsident des Afrikanischen Nationalkongresses (ANC), Nelson Mandela, wollte sich gestern vor der UN-Vollversammlung in New York für eine Aufhebung der noch bestehenden internationalen Sanktionen gegen Südafrika einsetzen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen