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■ „Mitsportzentrale“ hilft einsamen Sportlern

„Besonders bei gutem Wetter steht das Telefon nicht still“, freut sich der 25 Jahre alte Student Tobias Tiedtke, Gründer der Mitsportzentrale in Hannover. Dann kommen Dutzende von Anfragen nach Tennis-, Lauf-und Surfpartnern. Aber auch Drachenflieger, Bogenschützen und Angler suchen Gleichgesinnte oder Weltenbummler einen Reisebegleiter für ihre Trips.

Für 100 Mark können sich die 120 Mitglieder der Kontaktbörse ein Jahr lang vermitteln lassen. Nicht nur Sportgesuche, auch Wünsche nach Theater-, Kino- oder Kneipenbegleitung nehmen Tiedtke und sein Kollege Jörg Schiemann entgegen. „Unseren Mitgliedern muß jedoch klar sein, daß wir keine Partnervermittlung sind.“

Die 24jährige Jeanette Blunk war im vergangenen Herbst die erste in der Kartei. „Trotz meiner unregelmäßigen Arbeitszeiten habe ich immer in kurzer Zeit Mitstreiter für Museumsbesuche, zum gemeinsamen Kochen oder einfach zum Gammeln gefunden.“ Kurz nach ihrer Gründung hatte die Agentur erheblich mehr weibliche Mitglieder, inzwischen ist das Verhältnis ausgeglichen. Von 20 bis 63 sind alle Altersklassen vertreten.

Vorreiter für das Projekt der beiden Studenten ist die „Ur“- Mitsportzentrale in Nürnberg. Unter einem einheitlichen Logo werben inzwischen 16 Agenturen im Bundesgebiet. Die Mitglieder können den Service auch in anderen Städten ohne Zusatzkosten in Anspruch nehmen. „Für exotische Sportarten wie Drachenfliegen oder Hundeschlittenfahren ist es auch nicht leicht, in der selben Stadt einen Partner zu finden“, ist die Erfahrung von Organisator Tiedtke.

Besonders stolz ist er darauf, die Mitgliederzahlen vieler älterer Zentralen schon jetzt zu übertreffen. „Wir setzen verstärkt auf Sonderveranstaltungen wie Spaß- Rallyes, Tennis-Turniere oder neuerdings ein Planspiel.“ Durch Mund-Propaganda ist das Unternehmen schnell bekannt geworden. „Man merkt, daß in Hannover ein großes Bedürfnis nach organisierter Freizeitgestaltung herrscht.“ Silke Schulze-Gattermann, dpa

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