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Datenschnüffelei

■ 8500 Haushalte werden untersucht

Die Statistiker schnüffeln wieder. Ab heute werden bis Ende Oktober die Daten von 8500 Hamburger Haushalten erhoben. Ein Prozent aller Haushalte sollen ab heute befragt werden. 64 Fragen, verteilt auf einen Gebäude- und einen Wohnungsbogen sind zu beantworten.

Problem bei der Sache ist, daß die Daten nicht anonym, sondern unter voller Nennung von Namen, Anschrift und Lage der Wohnung erhoben werden. Dabei wird auch nach dem Verdienst, eventuellem Wohngeldzuschuß, Anlaß von Ein-und Umzug und anderen, die persönliche Spähre berührenden Dingen gefragt.

Die Befragten sind laut „Wohnungserhebungsgesetz“ verpflichtet, wahrheitsgemäß zu antworten, wobei einige Antworten aber nicht gegeben werden müssen – diese sind auf den Bögen besonders gekennzeichnet. „Einige Fragen halten wir für nicht zwingend“, meint der Datenschützer und GAL-Politiker Peter Schaar. „Es gibt Fragen, die nicht im Zusammenhang mit der momentanen Wohnsituation stehen“. So z.B., wie oft und warum schon umgezogen wurde.

Nach Meinung des Referatsleiters im Statistischen Landesamt, Hans-Jürgen Bach, sind aber auch solche Fragen notwendig. „Diese ganze Erhebung ist nötig geworden durch die Wiedervereinigung. Wir wissen immer noch nicht genau, warum und wieviele Menschen von der Wohnungsnot betroffen sind. Bedenken über Art und Auswertung der Erhebung hat er im Gegensatz zu den Datenschützern nicht. „Persönliche Daten werden zwar gesammelt, aber hinterher vernichtet“, so der Statistiker.

Wer nun in den nächsten Tagen ungebetenen Besuch bekommt, hat kaum eine Möglichkeit, sich dagegen zu wehren. Zwei Dinge sind aber zu beachten: Der Interviewer muß nicht in die Wohnung gelassen werden, die Bögen können auch von den Befragten an das Statistische Landesamt zurückgeschickt werden. Peter Behrendt

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