: Suchumi: Georgier sauer
■ Rußland beendet Evakuierungen
Tbilissi (AFP/ap) – Nach der Niederlage der georgischen Truppen in Suchumi will Rußland offenbar den Einsatz der Schwarzmeerflotte zur Evakuierung von Flüchtlingen einstellen. Kriegsschiffe der russischen Marine hätten über 2.800 Menschen in die südwestgeorgische Hafenstadt Poti gebracht, berichtete die Moskauer Nachrichtenagentur ITAR- TASS. Eines von ihnen sei beschossen worden. Die georgischen Behörden berichteten, 120.000 Menschen georgischer Nationalität seien auf der Flucht aus Abchasien. Unterdessen bekräftigte Georgien seine Vorwürfe, Rußland sei verantwortlich für die Einnahme Suchumis durch abchasische Rebellen am Montag. Der Chef-Berater von Staatschef Eduard Schewardnadse, Timur Stepanow, sagte, er kenne die Namen der „verräterischen“ Offiziere“, die die abchasische Offensive organisiert hätten. Außerdem hätten konservative Organisationen und Abgeordnete Rußlands die abchasischen Rebellen politisch unterstützt. Ein georgischer Militärsprecher machte jedoch undiszipliniertes Verhalten der eigenen Soldaten für den Verlust Suchumis verantwortlich.
Gestern wurde gemeldet, ein russischer Fallschirmjäger sei in der Nacht bei einem Angriff auf einen russischen Posten außerhalb Suchumis getötet worden. Unterdessen bezog das „Parlament“ der Abchasen seine alten Büros in Suchumi. Es hatte am Dienstag den georgischen Regierungstruppen einen Waffenstillstand angeboten. Das Angebot wurde vom UNO- Sonderbeauftragtem Eduard Brunner bestätigt.
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