piwik no script img

Wiedervernässung

Die vom Aussterben bedrohte Wiesenweihe soll in der Sorgeniederung im Süden des schleswig-holsteinischen Kreises Schleswig-Flensburg ein zunächst 300 Hektar großes Schutzgebiet erhalten. Für den Ankauf des noch intensiv von der Landwirtschaft genutzten Feuchtwiesengebietes an der Alten Sorge will ein Sponsor auf Initiative der Arbeitsgemeinschaft „Rettet Feuchtgebiete“ drei Millionen Mark aufbringen. Das reiche aber nicht für ein langfristiges Überleben des Greifvogels, sagte Karsten Clemens von der Arbeitsgemeinschaft in Kiel.

Nach seinen Angaben brüten in dem vorgesehenen Schutzgebiet bis zu 30 Prozent des auf 40 bis 45 Paare geschätzten Bestandes an Wiesenweihen in Schleswig-Holstein. Die AG setzt sich dafür ein, daß langfristig 4000 Hektar der 9000 Hektar großen Sorgeniederung für den Naturschutz erworben und „großflächig wiedervernäßt“ werden.

Weil die Bemühungen der Landesregierung in eine finanzielle Sackgasse geraten seien, habe sich die Arbeitsgemeinschaft selbständig um einen Sponsor aus der Wirtschaft Schleswig-Holsteins bemüht, sagte Naturschützer Volkher Looft. Die Zahlung der Gelder werde davon abhängig gemacht, daß der Erwerb einer für den Naturschutz bedeutsamen zusammenhängenden Fläche gelingt.

Vogelschutzexperten schätzen den Bestand der Wiesenweihe in Mitteleuropa auf 450 Paare. Sie halten das Überleben des auch als „Grauer Baron“ bekannten Greifvogels für gefährdet, weil seine natürlichen Brutgebiete wie Sümpfe und Moore zusammenschrumpfen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen