: Die 1. Deutschen Kulturtage der Gehörlosen
Wenn Maler, Pantomimen, Wissenschaftler, Zauberer und Schauspieler am Donnerstag nächster Woche im Audimax der Hamburger Universität die „1. Deutschen Kulturtage der Gehörlosen“ eröffnen, soll dies der Auftakt zu einem Fest sein. An vier Tagen, vom 14. bis 17. Oktober, feiern Hörbehinderte voller Selbstbewußtsein sich selber, ihr Können, ihre Kultur – und ihre Sprache. Die Gebärdensprache steht im Mittelpunkt des „Kongresses zur Zweisprachigkeit Gehörloser“, der zusammen mit den Kulturtagen stattfindet.
In über 40 Workshops, Podiumsdiskussionen und Künstlerpräsentationen wollen die rund 2000 TeilnehmerInnen die verschiedenen Aspekte des Lebens Gehörloser darstellen und debattieren. Über Frauenbewegung, gehörlose Schwule, Gehörlose am Arbeitsplatz, Gebärdensprache in Schule und Früherziehung bis hin zu einer langen Theater-nacht wird ein breites Themenspektrum abgedeckt. Am Freitag ab 16 Uhr wird es eine Demonstration mit Schlußkundgebung auf dem Rathausmarkt geben, mit der die Gehörlosen ihre Forderung nach Anerkennung unterstreichen wollen. Die Teilnahme an der Tagung kostet 80 Mark bzw. 50 Mark (Arbeitslose).
Es gibt allerdings auch Veranstaltungen, die der breiten Öffentlichkeit zugänglich sind. So die Ausstellung von gehörlosen Malern, Grafikern, Bildhauern und Fotografen im Audimax der Universität Hamburg (Von-Melle-Park). Sie ist geöffnet: Do 9 bis 18 Uhr, Fr 9 bis 16 Uhr, Sa 9 bis 17 Uhr. Auch die Filmtage der Gehörlosen im Abaton-Kino am Donnerstag und Freitag stehen Interessierten offen. Das genaue Programm ist dort oder im Tagungsbüro zu erfragen. Ein Höhepunkt der Kulturtage ist sicherlich auch die Verleihung des Kulturpreises während der Festgala, welche am Samstag um 20 Uhr in Saal 3 des CCH stattfindet. Karten gibt es für 25 Mark an der Abendkasse.
Wer noch kurzentschlossen teilnehmen möchte, wende sich an das Zentrum für Deutsche Gebärdensprache, Rothenbaum-chaussee 45, 20148 Hamburg, Tel. 040/4123 3240 und ab 14. Oktober direkt an das Tagungsbüro im Audimax der Universität Hamburg. Das Programmheft gibt detailliert Auskunft, auch über die Veranstaltungsorte, die über die Stadt verteilt sind. sini
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