Spritzenautomat bleibt

■ Anhörung über Automaten in Vegesack

Der Spritzenautomat in Bremen-Nord bleibt erhalten, wird aber versetzt. Das ist das Ergebnis einer Anhörung in der Deputation für Gesundheit am Freitag, wo über das umstrittene Projekt mit dem Beirat Vegesack diskutiert wurde. Auf Vorschlag von Sozialsenatorin Irmgard Gaertner soll der Automat vom jetzigen Standort Gerhard-Rohlfs- Schulzentrum ohne zeitliche Verzögerung zur Drogenberatungsstelle Georg-Gleistein-Straße umgesetzt werden.

„Wir haben praktisch die Anhörung nachgeholt, die es bei der Aufstellung nicht gegeben hat“, sagte Jochen Eckertz vom Gesundheitssenator. Denn nach viel Hin und Her hatte Gaertner den Spritzenautomaten einfach aufstellen lassen. „Es war eine moderate Diskussion mit dem Beirat, der inhaltliche Gründe gegen den Automaten und Verfahrensgründe vorgebracht hat“, so Eckertz. In der Deputation sei daraufhin der Vorschlag von Senatorin Gaertner zur Versetzung des Automaten einvernehmlich beschlossen worden.

Die Befürchtungen der AnwohnerInnen, der Spritzenautomat ziehe die Drogenszene an, hätten sich nicht bestätigt, meint die Sprecherin der Gesundheitsverwaltung. „Die Angst vor Sielwall-Verhältnissen ist unbegründet, weil es in Bremen-Nord eine andere Szene gibt, die noch nicht so verelendet ist. Viele Leute haben noch Arbeit und Wohnungen.“ Insgesamt, so die Gesundheitsbehörde, habe man sich mit dem Innensenator darauf geeinigt, daß eine Diskussion über die „Grundsatzfrage, ob Automaten nötig sind“, nicht mehr notwendig sei. Über die Aufstellung weiterer Automaten soll mit dem Senator für Inneres „Einvernehmen hergestellt werden“ — vor allem, weil ab 1994 für Spritzenautomaten keine Bauanträge mehr gestellt werden müssen und die Aufstellung so einfacher ist. Bernhard Pötter