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Jelzin-Beraterin gegen neue AKW

■ Geld soll ausschließlich für Stillegungen verwendet werden

Bonn (dpa) – Gegen den von der Moskauer Regierung bereits beschlossenen Neubau von 33 Atomkraftwerken in Rußland hat sich die innenpolitische Beraterin von Präsident Boris Jelzin, Alla Jaroschinskaja, gewandt. Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Vertretern von Bündnis 90/Die Grünen kritisierte sie gestern in Bonn, daß das von der EG geplante Hilfsprogramm zur Verbesserung der Sicherheit der alten Atommeiler von westlichen Firmen genutzt werde, unter dem Stichwort „Modernisierung“ Neuanlagen zu errichten. Es müsse darum gehen, diese Gelder in Milliardenhöhe nicht in die Nachrüstung der gefährlichen Altanlagen zu stecken, sondern statt dessen damit deren Abschaltung einzuleiten.

Jaroschinskaja, die als Abgeordnete dem früheren sowjetischen Parlament angehörte und kritische Studien über die Folgen des Reaktorunfalls von Tschernobyl veröffentlichte, verwies auf eine soeben fertiggestellte Untersuchung des Wirtschaftsberaters von Jelzin, Alexej Jablokow, die sich strikt gegen den Bau neuer AKW richte.

Die russische Politikerin verurteilte alle Versuche, westlichen Atommüll in ihrem Land endzulagern oder atomares Material dort aufzuarbeiten. Sie verwies auf ein entsprechendes mit dem französichen Unternehmen Cogema getroffenes Abkommen. „Rußland scheint immer mehr zur atomaren Müllkippe zu werden“, erklärte sie. Dazu zählte sie auch die anstehende Stillegung von zunächst 93 und später weiteren 150 atomgetriebenen Schiffen der ehemaligen UdSSR.

Die energiepolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion im Europaparlament, Hiltrud Breyer, äußerte die Sorge, daß Osteuropa weiter zum Lieferanten von Atomstrom für Westeuropa aufgebaut werden solle. Eine Reihe westlicher Firmen, darunter auch die deutsche Siemens AG, würden „in Europa das Geschäft der Zukunft sehen“.

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