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Streit um Weiterbildung

■ Kleiner Protest vor dem Rathaus / „Allgemeine Bildung“ umstritten

„Von uns jedenfalls kommt der Vorschlag nicht“, sagt der zuständige Referent für Weiterbildung beim Senator für Arbeit. Veranstaltungen die als „allgemeine Bildung“ gelten, sollen nicht mehr als Bildungsurlaub anerkannt werden, steht in der „Giftliste“ des Senats, die gestern zur Beratung anstand. Außerdem soll das Privileg der „anerkannten Träger“, die zusätzliche Zuschüsse für Weiterbildungsmaßnahmen erhalten, neu geregelt werden.

Ca. 20 Studenten des Studiengangs Weiterbildung der Universität und die Jugendbildungs-Referentin des DGB standen gestern vor dem Rathaus, um gegen diese Kürzung zu demonstrieren. Ob mit der Maßnahme wirklich Haushalts-Einsparungen verbunden sind, ist aber auch in den Parteien der Ampel-Koalition umstritten. Denn die meisten TeilnehmerInnen von Bildungsurlauben weichen heute schon, wenn ihr Lieblingsthema nicht angeboten wird oder schon ausgebucht ist, auf andere Angebote aus — eine Woche raus aus dem Betrieb ist das Motiv vieler Bildungs-Urlauber.

Auch dem zuständigen Arbeitsressort leuchtet es nicht ein, wieso ausgerechnet die „allgemeine Bildung“ gestrichen werden soll — „bei den vielen Legasthenikern, die aus der Schule kommen“, sagt Claus Schroer, sind Kurse für Rechnen oder Schreiben erforderlich. Auch kulturelle Themen oder ökologische Themen würden wegfallen. Frauenthemen werden auch jetzt schon in aller Regel unter „politische Bildung“ gezählt und können weiter gefördert werden. Gesundheitsthemen werden auch bisher nur dann gefördert, wenn sie auf theoretische Lernziele gerichtet sind.

Die Aufhebung der bisherigen Trägermonopole „anerkannter Weiterbildungsträger“ geht auf eine Koalitionsabsprache zurück. Fünf Millionen Mark sollen auch in Zukunft für diese „anerkannten“ Weiterbildungsträger bereit stehen, nur die Aufteilung wird anders, wenn sich der Club der „Anerkannten“ öffnen muß für kleinere Weiterbildungsträger. Bisher werden die gewerkschaftlichen Einrichtungen gefördert, die konfessionellen, das Bildungswerk des LSB und die Bildungsinstitute der Kammern.

Vor allem gegen die Neubestimmung des bisherigen Kreises der „Anerkannten“ richtete sich die DGB-Kritik schon 1991 in den Koalitionsverhandlungen. K.W.

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