: Bombe entschärft
■ 2.500 Menschen nördlich Berlins evakuiert / Straßen und Bahn gesperrt
Ohne Zwischenfälle haben Experten des Munitionsbergungsdienstes von Brandenburg gestern in Lehnitz nördlich von Berlin in zwei Stunden eine amerikanische Fünf-Zentner-Fliegerbombe entschärft. Nach Angaben der Polizei waren über 2.500 Einwohner der Ortschaften Lehnitz und Oranienburg im Umkreis von zwei Kilometern evakuiert worden.
Die Polizei sperrte mehrere Straßen und den Eisenbahn- und Schiffsverkehr. Brücken und Gleise wurden mit neun Meter tief im Boden verankerten Stahlspundwänden gesichert. Die Entschärfung verlangte von den Experten nach eigenen Angaben viel Geschick, weil der Sprengkörper am Kopf mit einem Aufschlag- und am Ende mit einem chemischen Langzeitzünder ausgerüstet war.
Zudem lag der bereits in der letzten Woche gefundene Sprengkörper fünf Meter tief und in Schräglage unmittelbar an den Brücken der Fern- und S-Bahnstrecken von Berlin nach Oranienburg. Die Splitterwirkung bei einer ungewollten Detonation hätte Schäden im Umkreis von einem Kilometer anrichten können. Den Angaben zufolge handelte es sich um die 21. Bergung eines in der Region entdeckten Blindgängers seit Dezember 1991. Das Gebiet Lehnitz war wegen dort ansässiger Rüstungsbetriebe Hauptangriffsziel alliierter Bomber. AP
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