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Mahnmal für Deportierte geschändet

■ Schweineköpfe vor Betonwand am S-Bahnhof Grunewald

In der Nacht zum Mittwoch haben Unbekannte das Denkmal zur Erinnerung an die Judendeportationen am S-Bahnhof Grunewald geschändet. Polizeibeamte fanden während einer Routinetour um 22.15 Uhr zwei Schweinsköpfe vor der von dem polnischen Bildhauer Karl Broniatowski geschaffenen Betonwand. Das Mahnmal wurde vor zwei Jahren zur Erinnerung an die 35.000 Berliner Juden aufgestellt, die ab dem 18. Oktober 1941 von dort aus in den Tod fuhren. Ein Strafverfahren gegen Unbekannt wurde eingeleitet, die Untersuchungen übernimmt der Polizeiliche Staatsschutz.

Der Vorfall ist die erste polizeilich bekannte antisemitische Aktion mit Schweineköpfen in Berlin seit 1990. Damals wurde zweimal hintereinander das Denkmal an der Putlitzbrücke geschändet und kurz darauf der Friedhof der Israelischen Synagogengemeinde Adass Jisroel. Ähnliche Vorfälle fanden 1992 in Halle, Hamburg und Baden-Württemberg statt. Die Mahnstätte am S-Bahnhof Grunewald kam zuletzt im Juli dieses Jahres in Gerede. Anwohner beschwerten sich bei der Jüdischen Gemeinde, daß die Reichs- und Bundesbahn in der Nähe des historischen Ortes eine ICE-Reinigungsanlage plane. Dies würde die Würde des Ortes stören, argumentierten sie. Die Schweinsköpfe hingegen, einen Tag nach dem 52. Jahrestag der Deportationen abgelegt, bemerkten sie nicht. aku

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