: Werften bauen weiter ab
■ Studie von IG Metall und Uni Bremen zur Arbeitsplatzentwicklung
In der deutschen Werftenindustrie sollen nächstes Jahr voraussichtlich mindestens 3.100 Arbeitsplätze abgebaut werden. Bei den fünf ostdeutschen Werften in Mecklenburg- Vorpommern seien rund 1.400 Entlassungen geplant, bei den westdeutschen Werften etwa 1.700. Das ergab eine Umfrage der Bremer Universität und der IG Metall Küste bei Betriebsräten in 34 Werften mit rund 37.000 Beschäftigten in Norddeutschland, teilte die Gewerkschaft gestern mit.
Der geplante Beschäftigungsabbau sei die „untere Grenze“, er könnte auch höher ausfallen. In der Volkswerft Stralsund würden voraussichtlich 600, in der Kvaerner Warnow Werft 400 Mitarbeiter abgebaut. Bei der Howaldtswerke-Deutsche Werft AG (Kiel) seien 600, beim Bremer Vulkan 300 und bei der Blohm + Voß AG (Hamburg) 200 Entlassungen geplant, so die Befragung. In den letzten zwölf Monaten (Stand September) wurden im Westen 6,4 Prozent (1.700 Mitarbeiter) und im Osten 12,1 Prozent (1.400 Mitarbeiter) der etwa 40.000 Beschäftigten abgebaut, in zwei Dritteln der Betriebe gab es Kurzarbeit.
Der deutsche Schiffbau befindet sich nach den Worten von IG-Metall-Bezirksleiter Frank Teichmüller „in schwerer See“: „Die Auslastung der Produktionskapazitäten ist aktuell und für das Jahr 1994 katastrophal.“ Durchschnittlich liege die Auslastung zur Zeit bei den befragten Werften bei 88 und 1994 nur noch bei 71 Prozent. Dabei gebe es regionale Unterschiede zwischen 50 und 100 Prozent. dpa
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