: Unterm Strich
Abteilung heilige Kühe: Nach dem definitiven Ende des Schiller Theaters geht es nun auch den Goethe-Instituten ans Leder. Vier Einrichtungen im Ausland werden im nächsten Jahr „wegen drastischer Sparmaßnahmen des Bundes“ schließen müssen. So jedenfalls Hilmar Hoffmann, derzeit bekanntlich Präsident der Goethe-Institute, am Mittwoch in München nach einer Sondersitzung des Präsidiums. Betroffen sind die deutschen Kultureinrichtungen in Vina del Mar (Chile), Medellin (Kolumbien), San Juan (Argentinien) und Malmö (Schweden). Ferner sollen die Institute im Großraum Osaka (Japan) und Rabat (Marokko) zusammengefaßt werden. Hoffmanns Interpretation: das Goethe-Institut sei noch einmal „mit einem blauen Auge davongekommen“. Bei anhaltendem Sparzwang gehe es allerdings „an die Substanz“. Weitere Kürzungen hätten zur unmittelbaren Folge, daß den Goethe-Instituten bis 1997 rund 180 Stellen fehlen würden. Derartige Maßnahmen seien nicht nur unverantwortlich, sie gefährdeten auch das Ansehen der Bundesrepublik im Ausland. Das „Bild des Deutschen“ im Ausland könne nur durch eine verstärkte kulturelle und sprachliche Arbeit im Ausland korrigiert werden (morgen mehr auf diesen Seiten).
Der unter Stasi-Verdacht stehende Trompeter Ludwig Güttler hat bei der Dresdner Staatsanwaltschaft Anzeige wegen Urkundenfälschung erstattet. Die belastenden Unterlagen hätten einer eingehenden Prüfung nicht standgehalten, ließ Güttler über seinen Anwalt Albert Wolff am Mittwoch in Dresden ausrichten. Wolff zufolge ist Güttler bereit, einem unabhängigen Gremium alle Gegenbeweise zu den erhobenen Beschuldigungen auf den Tisch zu legen. Das Gremium solle dann darüber entscheiden, ob ein wie auch immer gerarteter Schuldvorwurf gegen den „IM Friedrich“ weiter erhoben werden könne.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen