: „Alle Mann an Bord“
■ HSV in Bestbesetzung trifft am Sonntag abend auf Europacup-gestreßte Mannschaft von Werder Bremen
Ein gerngesehener Gast. Händereibend, aufgrund der erwarteten Einnahmen, freut sich Willi Lemke, Manager des SV Werder Bremen, auf das sonntägliche Heimspiel (18 Uhr) seines Vereins gegen den HSV.
„Bei aller Rivalität setze ich auf die Fairneß und zwar bei Spielern und Fans“, äußerte sich Lemke am Freitag. Von Rivalität war beim letzten Aufeinandertreffen der beiden Nordclubs im Meisterschaftsfinale der Vorsaison wenig zu spüren: 0:5 vergeigte der HSV und sorgte so mit dafür, daß der SV Werder Meister wurde.
Das Ergebnis soll sich nicht wiederholen. Die Vorzeichen stehen für den HSV gut. Trainer Benno Möhlmann meldete „alle Mann an Bord“. Der ehemalige Werder-Kapitän kann neben Thomas von Heesen, Valdas Ivanauskas und Jörg Albertz (zuletzt verletzt) auch die Alkis und mutmaßlichen Rassisten Andreas Sassen und Harald Spörl einsetzen. Hinter dem Einsatz von Michael Kostner steht zwar noch ein Fragezeichen, doch beim Training stand der angeschlagene Libero bereits wieder in der „ersten Elf “.
Etwas zurückhaltend äußert sich Otto Rehhagel: „Wir haben beim Europacupspiel in Sofia viel Kraft gelassen. Ich hoffe, daß wir bis zum Anpfiff wieder aufgetankt haben“. Der Meistermacher von der Weser ist aber überzeugt: „Es fällt eine Vorentscheidung. Entweder gehören wir weiterhin zur Bundesliga-Spitze oder der HSV arbeitet sich an die Führungsgruppe heran.“
Der Kampf um das beste Team im Norden hat seine Reize. Im Mittelfeld streiten der Werder-Spielmacher Andreas Herzog und der HSV-Regisseur Yordan Letchkov um die Führungsrolle. Die Torhüter Oliver Reck (Werder) und Richard Golz (HSV) möchten ihre Qualitäten erneut beweisen, und die Stürmer Bernd Hobsch (Werder) sowie Valdas Ivanauskas (HSV) wollen ihren Ruf als Torjäger untermauern. „Ist der HSV komplett, dann traue ich ihm einen Platz im UEFA-Cup-Wettbewerb durchaus zu“, urteilte Otto Rehhagel über den Gegner, der sich drei Tage später erneut in Bremen zum Pokalspiel stellen muß. kader
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