Antifa-Wochen im Kiez

■ Aktionstage von Antifa-Gruppen / Demonstrationen im November geplant

Mit einer Aktionswoche wollen 15 antifaschistische Gruppen aus Berlin über rechtsextreme Entwicklungen in und außerhalb Berlins informieren. Anlaß zu der Veranstaltungsreihe, die vom 28. Oktober bis zum 14. November gehen wird, sei die ursprüngliche Absicht der „Technischen Fraktion der Europäischen Rechten“ gewesen, im November eine Tagung im Berliner Reichstag abzuhalten, meinte gestern ein Vertreter der Antifa- Kontaktstelle des Asta der FU gegenüber der taz. Auch ohne das Treffen der rechten Europarlamentarier aus Straßburg wollen die Antifa-Gruppen an ihrem Terminkalender festhalten. Ihr Ziel sei es, gerade in den einzelnen Stadtteilen über Möglichkeiten und Perspektiven der Antifa-Arbeit „breit zu diskutieren“, so mehrere Vertreter auf einer gestrigen Pressekonferenz im Haus der Demokratie. So wird unter anderem am 6. November im „Café im Grüz“ in Hohenschönhausen ab 20 Uhr über die Sozialarbeit mit rechten Jugendlichen diskutiert werden. Eingeladen seien auch Sozialarbeiter, die über ihre Erfahrungen mit solchen Jugendlichen berichten werden, versicherte gestern eine Antifa-Vertreterin aus Marzahn. Auch an mehreren Schulen sind Programme geplant. In der Aula des Andreasgymnasiums in Friedrichshain wird am 10. November um 18 Uhr der Film „Die Wahrheit liegt in Rostock“ gezeigt – ein Streifen über die Hintergründe der pogromartigen Ausschreitungen vom September 1992. Im Mittelpunkt der Aktionswochen steht eine Demonstration zum Jahrestag der Reichspogromnacht am 9. November in Moabit. Zudem mobilisiert das Bündnis, das aus verschiedenen parteipolitisch nicht gebundenen Gruppen besteht, gegen den geplanten Aufmarsch von der rechtsextremen „Kulturgemeinschaft Preußen“ auf dem Soldatenfriedhof in Halbe (Brandenburg) am 14. November. Den Anfang macht an diesem Donnerstag im Hörsaal 2 (Rostlaube) an der Freien Universität der Faschismusforscher Reinhard Kühnl mit einem Vortrag über die „Zusammenhänge zwischen Faschismus und Kapitalismus“. sev

Informationen über das von Mo. bis Mi., 14 bis 16 Uhr, besetzte Infotelefon 786 59 17.