Mehr Imperialismus, oder was?

■ betr.: „Uncle Sam macht sich zum Affen“, taz vom 18.10.93

Wenn ich als „Linker“ folgende Sätze lese: „Mit Haiti ließe sich der angekratzte Ruf Amerikas nach dem Somalia-Debakel aufpolieren. Doch die einzig verbliebene Supermacht demonstriert alles andere als besondere Stärke. Clintons glücklose Außenpolitik produziert Feinde“, dann geht mir der Hut hoch.

Die einzige Supermacht ist mächtiger denn je, und sie soll noch mehr Macht und Stärke demonstrieren. Reicht Euch deren Macht noch nicht? Ist dies ein Aufruf für mehr Imperialismus, oder was? So wird die Rolle der USA als Weltpolizei anerkannt. Der Ruf der Amis müßte Dir doch total egal sein. Oder bist Du für deren Politik? Die USA sollen noch härter durchgreifen, sprich: noch mehr Tote produzieren, mir reichen die jetzigen Toten schon.

Es müßte Euch doch gerade recht sein, wenn Clintons glücklose Außenpolitik Feinde produziert, je mehr, desto besser. Seit wann hat Politik was mit Glück zu tun? Ist doch eher eine Machtfrage.

Dieser Mist steht in einer linksalternativen Zeitung. Solche Sätze sind weder links noch alternativ, sondern nur noch absurd. Max Hölzl, München