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Suche nach Opfern

■ 220 Hamburger vielleicht infiziert

Wegen des Skandals um das mit AIDS-Viren verseuchte Blut sollen jetzt alle Krankenhäuser in Deutschland diejenigen Patienten ausmachen, die mit Blutprodukten der Koblenzer Firma UB-Plasma-Labor versorgt wurden. Darauf einigten sich gestern die Länder-Ministerien.

Auch in Hamburg hat jetzt die Suche begonnen, nachdem bekannt wurde, daß im Schnelsener Albertinen-Krankenhaus und im Marienkrankenhaus in Hohenfelde vermutlich mit dem HIV-Virus infizierte Blutplasma-Präparate benutzt wurden.

Die verseuchten Präparate der Koblenzer Firma UB-Plasma wurden an mindestens 54 bundesdeutsche Krankenhäuser vertrieben. Bei der Herstellung der Plasma-Beutel soll 1993 Blut mehrerer Spender gemischt und erst danach der HIV-Test durchgeführt worden sein. Ob auch die früheren Produkte infiziert waren, kann derzeit nicht ausgeschlossen werden.

Deswegen wollen die Hamburger Kliniken nun die betroffenen Patienten informieren. Das Albertinenkrankenhaus hatte von UB-Plasma 1989 und 1990 insgesamt 540 Beutel bezogen, das Marienkrankenhaus 43, von denen aber nur 27 verwendet wurden.

Pastor Walter Füllbrandt vom Albertinenkrankenhaus versicherte gestern, daß es sich um maximal 200 Patienten handele, die man anhand der Akten lückenlos auffinden könne. „Anfang nächster Woche werden wir Kontakt aufnehmen und einen kostenlosen HIV-Test anbieten“, so Füllbrandt. Heute bezögen sie ihre Blutkonserven ausschließlich über das Hamburger Zentralinstitut für Transfusionsmedizin und deckten überdies einen größeren Teil mit Eigenblutspenden ab.

Im Marienkrankenhaus sind 14 Patienten mit dem UB-Präparat behandelt worden. Sie sollen jetzt von Klinik-Ärzten aufgesucht werden.

sako

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