■ Soundcheck
: Body Count

Gehört: Body Count. Ohne seine Bugwelle an Charisma, seinen fein-gehobelten Humor und die musikalische Größe seiner Band wäre Ice-T ein defätistischer Macho-Dummbatz, der seiner Verteufelung des American-Way-Of-Life in eigener Person Hohn spräche. In einer Welt, in der eigentlich alles „Fuck“, „Dead“, „Evil“ oder „Police“ ist, bestätigt sich auch bei ihm eine Ghetto-Attitüde, die man als Verpackung aufreißen muß, um Spaß an der rohen Energie darin zu haben. Denn wie schon im Punk ist auch hier nicht alles Sinn, was Wort wird. Die eigentliche Wiedererkennung nähert sich über eine gemeinsame Erinnerung an Demütigungen. Musik kann für einige Zeit Feuer an dieses Kloster der Seele legen, und dafür liebt sich Band und Publikum. In der zweimal ausverkauften Großen Freiheit tobte dann das Volk auch bis zur Ermattung (zumindest das unter 20 auf den ersten 30 Metern vor der Bühne), auch wenn der Sound oft breiig war. „Fuck The Police“ ist hier aber nur Konsens bis zum Verlassen der Konzerthalle.

tlb

Außerdem: Tolle Hits aus der Wurstmaschine Blue Note-Katalog mit US3 (Große Freiheit) und sinfonische Empörung mit Moll-Popismen durch Carter T.U.S. (Markthalle).